Als Hochzeitsfotograf wird man mit dem Coronavirus ebenfalls konfrontiert. Bereits vier Brautpaare, die meine Leistungen für Fotografie und Videografie gebucht hatten, mussten für den Monat März 2020 das Brautpaar-Shooting absagen. Wie es für den Monat April 2020 ausschauen wird, kann im Moment keiner voraussagen, wird aber wahrscheinlich nicht anders sein.
Stand 08. April 2020: 6 Termine für das Brautpaar Shooting wurden abgesagt. Alle diese Paare mussten das Shooting absagen, weil die Standesämter, Restaurants und Orte wo sich mehr als 50 Personen (Ende März waren es 30 Personen, 08.04.20 nicht mehr als 2 Personen) ansammeln, in Großstädten oder auf dem Land, auf Quarantäne geschlossen haben.
Standesämter und Kirchen sagen die Trauungen ab
Persönlich kann ich nicht behaupten, dass ich davon einen finanziellen Schaden erlitten habe oder erleiden werde, weil ich jedes meiner Paare unbedingt fotografisch persönlich begleiten möchte und vorgeschlagen habe die Shooting-Termine mit einem offenen Datum zu verlegen. Natürlich müssen Fotograf, Videograf und das Brautpaar darauf achten, dass der Termin für das Shooting so verlegt wird, sodass sich diese nicht mit einem anderen überschneiden. Mit viel Geschick und organisatorischem Talent ist dies aber möglich. Es gibt keinen Grund die Situation auszunutzen und das Brautpaar mit dem Satz „Oh, das wird schwierig!“ unter Druck zu setzen. Auf jeden Fall beruhige ich jedes meiner Brautpaare, verspreche diesen, dass die Anzahlung nicht verfällt und versuche so weit wie möglich entgegen zu kommen.
Dem Brautpaar unter die Arme greifen
Als Dienstleister sollte man auf jeden Fall Courage zeigen und dem Paar unter die Arme greifen oder gar in irgendeiner Weise seine Hilfe anbieten. Überlegt euch doch bitte wie viel bereits bezahltes Essen nicht auf die Hochzeitstische kommt und entsorgt werden muss.
Meiner Meinung nach wird es Chaos geben, schon alleine wegen dem neuen Termin beim Standesamt. Wahrscheinlich werden die Ämter es ausnutzen und die Preise steigen lassen – dies ist jedoch eine subjektive Meinung. Durch viele Anfragen und daraus resultierendem Mangel an Fotografen und Videografen werden aber sicher die Preise in dieser Branche steigen. Viele, die am gefragten Termin freihaben, werden diese Situation ausnutzen und eigene Leistungen teurer als sonst anbieten. Hier läuft man Gefahr, dass man in Panik den ersten „guten“ Dienstleister bucht.
Mein Ratschlag an alle Brautpaare
Lasst euch nicht hetzen und durcheinander bringen. Gehen Sie der Suche gründlich vor, unabhängig davon wonach Sie suchen. Wählen Sie lieber ein Standesamt das 50 Kilometer von Ihnen entfernt liegt, jedoch an einem idyllischem Ort. Seien Sie sich sicher, dass dieses Standesamt bei weitem mehr freie Termine anbieten kann als das meistgefragte. Zum ersten werden Sie für die Trauung bei weitem nicht so viel bezahlen wie beim Wunsch-Standesamt; zum zweiten rentiert sich die Fahrt zu einem weit entlegenen Standesamt. Für die An- und Abfahrt, zusammen mit den Kosten für die Trauung geben Sie weniger aus als die nur für die Trauung im Wunsch-Standesamt.
Falls der Fotograf oder Videograf, den Sie bereits gebucht haben, den Termin nicht verlegen kann, weil dieser wirklich für das ganze Jahr ausgebucht ist, rufen Sie bei mehreren Fotografen und Videografen an und lassen sich von diesen beraten. Schauen Sie sich zuerst die Werke des jeweiligen Dienstleisters an. Vertrauen Sie nicht blind am Telefon, dass der jeweilige Ihren Anforderungen entspricht. Befragen Sie den jeweiligen Profi über die Anzahl bei ihm bereits gebuchten Shooting-Terminen. Je weniger ein Fotograf oder Videograf freie Termine zur Verfügung hat, desto höher ist die Chance, dass er sein Werk wirklich versteht und mit Kreativität im Einklang lebt.
Meine Glückwünsche
Ich wünsche allen Brautpaaren alles Gute und viel Kraft bei der Bewältigung von Problemen, die eventuell durch den Virus im Frühling 2020 manche Pläne durcheinander gebracht haben.
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