Warum müssen Fotos überhaupt bearbeitet werden?
Bildbearbeitung spiel in der heutigen Zeit eine ganz wichtige Roll. Und wenn ein Fotograf, der sich als solcher nennt, seine Werke nicht bearbeitet (besser gesagt entwickelt), hat vom tuten und blasen keine Ahnung.
Immer wieder stoße ich auf Kleinanzeigen, in denen der zukünftige Kunde folgendes schreibt: "Bitte nur fotografieren. Bilder müssen nicht bearbeitet werden". Und es gibt auch solche "Fotografen", die diese Aufträge annehmen. Warum schreibt die Person eigentlich dies. Aus einem ganz einfachen Grund - das Shooting soll so günstig wie möglich sein, am besten kostenfrei.
Diese Anzeige ist des gleichen, wenn Sie ein neues Auto im Autohaus bestellen und bitte den Verkäufer, dass er Ihnen das Fahrzeug bloß mit 3 Rädern liefert. Mit 3 Rädern kommen Sie gut zu Recht und haben noch satte 1.000 Euro an der einen Felge und dem Reifen gespart.
Sparen bedeutet nicht immer was Gutes. Man nennt es das "magische Dreieck". Günstig - schnell - qualitativ. Man kann sich nur um eine Sache entscheiden. Entweder Sie wählen "günstig" und es ist auf keinen Fall qualitativ. Oder Sie wählen "schnell" und es kann nicht günstig sein. Oder Sie wählen "qualitativ" und es kann auf keinen Fall günstig und schnell sein.
Wer trifft die Entscheidung über den richtigen Look?
Als Fotograf muss ich selbstverständlich alle Entscheidungen selbst treffen, damit sich die fertige Arbeit sich sehen lässt. Natürlich darf man nicht vergessen, dass die Meinung des Kunden, genauso wichtig ist wie die eigene. Damit man aber nichts Falsches macht, sollte man mit dem Kunden auf jeden Fall kommunizieren.
Typischer Anfänger Fehler ist, wenn der Fotograf alleine entscheidet in welchem Stil oder Look er die Fotos bearbeitet. Noch gravierender Fehler ist selbst die Entscheidung treffen, wo und wie das Paar zu fotografieren ist. Sei es Hochzeitsbilder oder Architekturaufnahmen. Kommunikation ist alles. Jeder von uns Menschen hat seinen eigenen Geschmack und Vorstellungen über das Aussehen von Fotos. Als Fotograf muss man sich im Klaren sein, dass der Kunde sich vor dem Shooting dutzende Fotos im Internet angeschaut hat und schon die Vorstellung hat wie seine Bilder aussehen sollen. Hier muss man dem Kunden klar machen, dass der Look, den er sich in den Kopf gesetzt hat, von verschiedenen Faktoren abhängig ist: Kleidung, Wetter, Lichtverhältnisse, Shooting-Ort, Jahreszeit, Stimmung... Während der Bildentwicklung werden diese Faktoren Einfluss auf die Fotos nehmen. Selbstverständlich muss man den Wünschen des Kunden entgegenkommen, aber man muss ihm klar machen, dass der Fotograf als Künstler einen anderen Blickwinkel hat und das Endergebnis ganz bisschen von Vorstellungen des Kunden abweichen kann.
Manche Kunden haben keine eigene Vorstellung vom Look und möchten es genau so haben, wie zum Beispiel bei dem einen oder den anderen Fotografen auf der Webseite. Oder es gibt einfach ein Look, was im Moment zeitlich angesagt ist und bei meisten Bilder angewendet wird.
Bevor Sie mit der Entwicklung der Bilder beginnen, bearbeiten Sie doch 3–5 Fotos in unterschiedlichen Looks, die Sie schon als Vorlage im Bildbearbeitungsprogramm abgespeichert haben. Zeigen Sie die fertigen 5 Bilder ihrem Kunden und geben Sie ihm die Möglichkeit eine Entscheidung zu treffen. Denken Sie dran, dass wir Menschen nicht eingeengt werden wollen und brauchen immer unsere freie Meinung. Also in diesem Fall sollte der Kunde die Wahl haben selbst entscheiden zu können für welches Look seine Fotos am schönsten aussehen. Bei Architekten und Künstlern kommt es oft vor, dass das eigene Ego nicht den Kunden entscheiden lässt, sondern man ist der Meinung alles, was man macht, ist schön und muss so sein. Schauen Sie über den Horizont.
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